Stinkmorchel            Pilz des Jahres 2020
Phallus impudicus

                              
Stinkmorchel

Stinkmorchel 2
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Seine Anwesenheit kann man ab Juni oft schon mit einer guten Nase im Wald erahnen. Mit seinem intensiven aasartigen Geruch will der Pilzfruchtkörper Fliegen anlocken, die die schleimige, olivbraune Masse an seiner Spitze verbreiten sollen. Bei dem Gestank der ausgewachsenen Fruchtkörper kann man nicht an einen Speisepilze denken. Doch wer die noch geschlossenen Hexeneier entdeckt, aus denen der Fruchtkörper einmal hervorkommt, kann diese als schwach nach Rettich schmeckende Pilzvariante in der Küche versuchen.
Bei Reife erfolgt eine chemische Reaktion in den Stielzellen, die diese Zellen wie Luftballons aufbläst. Dadurch strecken sich die Stielzellen und der Hut wird durch die äußere Schicht des Hexeneis in die Höhe gestreckt. Die Konstruktion hat schon Statiker verblüfft. Zeigt doch die Natur hier wie man mit wenig Material eine stabile Konstruktion erstellen kann.
Man findet die Stinkmorcheln in der Streu von Laub- und Nadelwäldern sowie an stark zersetztem Totholz.

Hut:
Durchmesser bis 5 cm; mit olivfarbenem Schleim aus Sporenmasse überzogene zipfelmützenartige Form

Stiel:
An Bauschaum erinnernde Struktur, weiß, sehr leicht

Hexenei:
unter der weißen Außenschicht befindet sich eine gallertartige Schicht, die den Fruchtkörper vor dem Austrieb schützt. In der Mitte ist die spätere Hutstruktur gut zu erkennen. An der Unterseite sitzen die schnürsenkelartigen Hyphenstränge über die der Fruchtkörper vom Pilz im Boden versorgt wird.